Ruhe und ReflexionAusstellung von Uta Altendorf im Hotel Remarque |
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![]() „Farbe-Form-Zusammenklang“: Uta Altendorf zwischen ihren Bildern im Hotel Remarque.
Foto: Uwe Lewandowski thb OSNABRÜCK. Es sind Landschaften. Auch wenn das Auge des Betrachters bisweilen über schroffe Texturen, über Farben und Formen schweift, die keine naturalistischen Merkmale aufzeigen, so kann es sich dennoch in den warmen, erdigen Farbflächen verlieren. So als würde es hineingleiten in die rotbraunen, ocker- bis leuchtend orangefarbenen Kompositionen. |
„Farbe-Form-Zusammenklang“ heißt die Ausstellung mit Bildern von Uta Altendorf, die zurzeit im Steigenberger Hotel Remarque zu sehen sind. In den vergangenen zwei Jahren hat die Osnabrückerin an den Acryl- und Ölgemälden gearbeitet, und man kann durchaus feststellen, dass sie in dieser Zeitspanne einen bedächtigen Stilwechsel vollzogen hat. Waren es vor zwei Jahren noch Bilder, die in kräftigem Rot strahlten, durchbrochen von weißen und schwarzen Farbflächen, aufgemischt von strichartigen Linien, die an Schriftzeichen oder Noten erinnern, so wandte sich die Künstlerin später Strukturen zu, die durch horizontale Anordnung und die Erdtöne auf Anhieb die Assoziation „Landschaft“ evozieren. „Mein Hauptaugenmerk gilt der Farbe. Die vom Gefühl gesteuerte Wahl der Farben bestimmt die spätere Komposition eines Bildes“, erklärt Altendorf. Ob sie den Landschaftscharakter durch Auftrag von Sand unter dem Acryl betont, ob sie die Farben mit dem Pinsel aufträgt oder sie auf die Leinwand schüttet, um durch Schräghalten des Rahmens etliche Schlieren und Farbnasen entstehen zu lassen, die sie gewähren lässt und in das Bild integriert, ob sie weitere Schichten pastos oder transparent aufträgt, all das unterliegt spontaner Eingebung. „Ich habe keinen Plan, wie meine |
Arbeiten später einmal aussehen sollen“, sagt die Künstlerin, aber mit Bestimmtheit weiß sie, wann ein Bild fertig ist. Davon kann sich jetzt auch der Hotelbesucher überzeugen, wenn er im Foyer beispielsweise die Arbeit mit dem Titel „Unterwegs“ betrachtet. Es wird von einem warmen Ockerton mit einer starken Tendenz zum Orange dominiert. Nach längerer Betrachtung ist man wirklich in dem abstrakten Bild „unterwegs“. Wer sich auf diese Kompositionen einlässt, wird zwischen Momenten der Ruhe und der Reflexion sowie der aufregenden Wirkung kontroverser Konstrukte hin- und hergeworfen. Wer Menschen oder Blumen erwartet, liegt bei Uta Altendorf falsch. Steigenberger Hotel Remarque: „Farbe-Form-Zusammenklang“. Acryl- und Öl-Malerei von Uta Altendorf. Bis 28. Februar, ganztägig. Informationen unter www.steigenberger.com/Osnabrueck/events |
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Ausgabe: Neue Osnabrücker Zeitung
Veröffentlicht am: 17.12.2012